Babolat

Pure Drive

4.33 4.33 Sterne Testbericht
von Kilian Kerner Kilian Kerner

Einleitung

Meinen Spielstil würde ich  als aggressiv bezeichnen. Ich haue gerne auf den Ball  und spiele zum größten Teil von der Grundlinie. Bis vor knapp 3 Monaten habe ich sehr gerade, ohne wirklich Spin, gespielt. Das habe ich  angefangen umzustellen. Ich spiele die Vorhand und Rückhand einhändig und die Rückhand zum größten Teil Slice.

Mein aktueller Schläger ist der Pure Strike Team. Mit diesem Racket spiele ich seit Oktober 2016 und komme damit sehr gut zurecht. Mir gefällt die Balance, die Power und der Ausgleich, den man durch diesen Tennisschläger bekommt. Auch das Design ist für mich eines der besten Schlägerdesigns, das ich je gesehen habe. Vor dem Pure Strike Team habe ich seinen Vorgänger gespielt - hier allerdings den Pure Strike Tour, den ich auch schon ziemlich gut fand. Er ist aber kein Vergleich zum aktuellen weißen Model. Hier war die Weiterentwicklung und der Komfort für mich als Spieler deutlich zu spüren.

Insgesamt hatte ich drei Trainingseinheiten zu jeweils 2 Stunden mit dem neuen Pure Drive von Babolat.

Optischer Eindruck

Optischer Eindruck

Optisch gefällt mir der Schläger wirklich sehr gut. Der Blauton ist sehr eigen und lässt den Schläger mit der Farbkombination schwarz, weiß und silber sehr modern und nicht zu poppig aussehen. Das Design ist sehr minimalistisch und mit schönen Details wie zum Besispiel  gestanzte Punkte im Inneren des Schlägerkopfes. Mir gefällt auch die Haptik des Schlägers sehr gut.
 

5

Im Spiel

Grundschläge

Ich war von Anfang an positiv überrascht. Schon nach 3-4 Minuten Einspielzeit hatte ich das Gefühl, dass es mit mir und dem neuen Babolat Pure Drive klappen könnte. Der Rückhandslice hat durchweg sehr gut funkioniert und die Bälle sind, auch wenn sie nicht 100% sauber getroffen wurden, gut ins Ziel geflogen.
Die Power, die der Pure Drive mitbringen soll, habe ich zu Anfang selber garnicht gespürt. Mir fehlte schon ein bisschen das Gefühl. Es schien mir als wäre ich nicht so druckvoll wie mit meinem aktuellen Schläger, dem Pure Strike Team. Der Eindruck meines Trainingspartners war, dass ich mit diesem Schläger viel druckvoller spiele. Das Gefühl konnte ich zunächst selbst nicht teilen, da ich oft das Gefühl hatte, den Ball nicht genau  spüren zu können wie bei meinem aktuellen Racket. Beim nächsten Training aber hatte ich dann aber auch das Gefühl, dass ich sehr druckvoll spiele und auch wirklich gut platzieren konnte. Gerade beim Longline Ball hat der Pure Drive mir mehr Sicherheit gegeben als der Pure Strike.

Bei einem neuen Schläger habe ich immer erst einmal das Gefühl, dass es sich sehr fremd anfühlt. Das tat es auch hier, jedoch hat es gut im Spiel funktioniert. Slice, Spin, Power - das alles funktioniert mit dem Pure Drive - egal ob Offensive oder Deffensive - harte Bälle des Gegners konnte ich gut zurückspielen und meist noch härter beantworten.

5

Volleys

Am Netz hat der Schläger durchweg sehr gut funktioniert. Der Babolat Pure Drive hat eine unglaubliche Kontrolle und Stabilität bei Flugbällen - hier sehe ich ihn auch weiter vorne als den Pure Strike. Egal ob gefühlvolle Volleystops, schnell und hart geschlagene Volleys oder Schmetterbälle - sie saßen alle sehr gut.

5

Aufschlag

Ich schlage grundsätzlich gerne und oft mit viel Power und verhaue dadurch auch hin und wieder, oder auch öfter Mal, den ersten Aufschlag. Ich hatte das Gefühl, dass es durch den Pure Drive besser wurde. Überraschenderweise kamen die Aufschläge platzierter im Feld an als beim Pure Drive.

4

Return

Beim ersten Aufschlag meines Trainingspartners, der auch ein Hard-Hitter ist, hatte ich ab und an Probleme direkt mit Power antworten zu können. Beim zweiten Aufschlag konnte ich aber sehr gut auf den Ball gehen und selbst mit Power antworten. Hat man genügend Vorbereitungszeit, ist der Schläger auch beim Return ein Hit. Ich würde allerdings sagen, dass mit dem Pure Drive beim Return besser klar komme, da ich mehr Kontrolle habe und den Return härter zurück bringen kann.

3

Detailbewertung

Komfort

Babolat-Schläger haben im Allgemeinen meiner Meinung nach immer einen besseren Komfort als viele andere Schlägermarken. Ich habe hin und wieder das Problem, dass ich zu nah am Ball stehe und somit nicht ganz den richtigen Schlagpunkt erwische. Durch den Pure Strike Team und auch jetzt durch den Pure Drive gelingt es mir trotzdem oft den Ball gut zurück zu spielen.

Der Schläger klingt gut. Wenn man den Ball sauber trifft ist es ein toller Sound. Ich mag den „Tennissound“ sehr gerne. Insgesamt habe ich knapp 4 Stunden trainiert und hatte nie Schmerzen im Handgelenk, im Bizeps oder in den Fingern. Das kommt beim Pure Strike hin  und wieder mal vor, wenn ich nicht gut vorbereitet bin.

5

Kontrolle

Was die Kontrolle angeht hatte ich ein gutes Gefühl. Anfangs tat ich mir ein wenig schwer, weil ich den Ball nicht direkt auf dem Schläger gespürt habe. Das aber verging und dann war das Spiel, egal ob in der Offensive oder in der Defensive, mit viel Spin oder auch gerade, ziemlich gut möglich. Der Schläger gleicht gut aus.

4

Spin

Ich spiele noch nicht lange mit Spin, da ich jahrelang der „gerade Draufhauer“ war. Ich habe erst vor 2-3 Monaten wirklich intensiv angefangen mit viel Spin zu spielen. Ich sehe beim Spin aber den Pure Strike weiter vorn als den Pure Drive.

3

Power

Die Power des Schlägers ist wirklich ein großer Pluspunkt. Anfangs habe ich diese selber kaum gespürt, seit dem zweiten Training aber habe ich diesen Vorteil doch sehr zu schätzen gelernt. Die Bälle flogen mit Dynamik und mit Geschwindigkeit und landeten doch oft genau da wo sie hin sollten. Wirklich top. 

5

Vorteile/Nachteile zu anderen Rackets

Beim Volleyspiel und beim Aufschlag geht der Vorteil definitiv an den Babolat Pure Drive. Hier hatte ich vor allem beim ersten Aufschlag mehr Kontrolle, mehr Sicherheit. Generell kann ich mich jedoch noch nicht festlegen, welcher Schläger für mich persönlich der Bessere ist.

Fazit

Der Babolat Pure Drive hat eine große Schlagfläche, ist sehr leicht und dennoch kann man wirklich mit viel Power spielen.
Beim ersten Training habe ich den Ball nicht ganz so gut auf dem Schläger gespürt und hatte somit nicht ein so gutes Gefühl für den Ball. Die Power der Schläge konnte ich nicht gut einschätzen. Die Bälle aber kamen zum Teil doch sehr kontrolliert. Beim zweiten Training hat sich das Gefühl für den Ball auf dem Schläger aber eingestellt und ich habe selber die Power spüren können.

Am Netz hat mich der Schläger komplett überzeugt - auch mehr als mein aktueller Schläger, der pure Strike Team. Ob ich jetzt wechseln werde weiß ich noch nicht. Ich werde aber die nächsten 2-3 Wochen weiter mit dem Pure Drive spielen um besser einschätzen zu können welcher Schläger für mich besser ist. Von der Optik her ist der Schläger ein absolutes Highlight.

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