Head

Graphene 360 Speed MP

4.11 4.11 Sterne Testbericht
von Max Raschke Max Raschke

Einleitung

Am besten komme ich mit ausgewogenen bis leicht kopflastigen Tennisschlägern im Bereich zwischen 300 und 320 Gramm zurecht. Zurzeit spiele ich den Yonex Ezone 98 mit 310 Gramm, davor habe ich den Head Radical MP mit 295 Gramm gespielt. Früher habe ich oft schwere Rackets Wilson Pro Staff 6.1 (in 333 Gramm bzw 340 Gramm) gespielt, jedoch festgestellt, dass zu meinem Spielstil leichtere Rackets besser passen. Grundsätzlich baue ich gerne Punkte von der Grundlinie variabel auf, d.h. ich lasse meine Gegner gerne laufen, gehe aber selten mit einem harten glatten Schlag auf den Punkt. Lieber gehe ich nach einem guten Aufbau ans Netz, um dort den Punkt abzuschließen. Bei Returnspielen kontere ich auch gerne mal von tief hinter der Grundlinie.

Den Head Speed MP habe ich eine Woche lang im Training und in Trainigsmatches getestet.

Optischer Eindruck

Optischer Eindruck

Der Schläger ist schwarz-weiß gehalten. Am Schlägerherz gibt es einen Übergang von weiß (Griff) auf schwarz (Schlägerkopf). Einziges Manko: Mir persönlich gefällt bei Head das große Logo im Rahmen nicht sonderlich. Insgesamt wirkt der Schläger elegant und optisch sehr ansprechend.

4

Im Spiel

Grundschläge

Ich hatte keine Anpassungsprobleme mit dem Schläger. Man nimmt ihn in die Hand und hat sofort ein gutes Gefühl. Die ersten Grundschläge gelingen unmittelbar, denn der Head Speed MP lässt sich sehr schön manövrieren. Der Schläger fühlt sich leicht kopflastig an. Trotz „nur“ 300g erreicht man eine gute Beschleunigung (der Name „Speed“ passt). Durch die leichte Manövrierbarkeit gelingen normale Grundschläge seitlich sehr präzise, die seitliche Kontrolle ist sehr gut. Mit der Länge hatte ich gelegentlich Probleme.

Treibschläge mit Spin oder Winkelspiel gelingen hingegen nur mittelmäßig. Mit dem Treffpunkt, um Spin zu erzeugen, hatte ich Probleme. Slice hingegen gelang sehr gut.

Für jemanden, der auf einem Hardcourt oder Hallenplatz von hinten Druck auf den Gegner ausüben möchte, ist der Schläger aus meiner Sicht ausgezeichnet geeignet. Genauso würde ich es beurteilen, bei Spielern, die mit überwiegend glatten Schlägen auch auf Sand Druck aufbauen. Für Verteidigungs- und Spinspieler ist der Schläger vermutlich nicht die erste Wahl.

4

Volleys

Der Schläger lässt sich gut beim Volley bewegen und fühlt sich trotz der „nur“ 300g stabil an. Auch bei den Volleys hatte ich keine großen Anpassungsschwierigkeiten an den Schläger, sondern im Gegenteil, die Volleys gingen gut vom Schläger.

4

Aufschlag

Die Bewertung fällt genauso wie bei den Grundschlägen aus. Der Schläger bietet Kontrolle, seitliche Präzision, und Power.

4

Return

Returns gelingen sehr gut, da der Schläger Stabilität gibt und sich zügig bewegen lässt. Sowohl defensiv als auch aggressiv geschlagene Returns gelingen. Positiv fielen die guten Returns gegen harte Aufschläger auf.

5

Detailbewertung

Komfort

Der Schläger fühlt sich weder besonders weich noch besonders hart an. Insgesamt spielt er sich angenehm. Ich habe früher den Head Radical MP gespielt. Dieser Schläger fühlt sich sehr ähnlich an, ist allerdings etwas kopflastiger.

4

Kontrolle

Diese Wertung sehe ich zweigeteilt, einmal im Hinblick auf die seitliche Präzision, einmal bzgl. der Länge.

Trotz des hohen Geschwindigkeit, die der Schläger erzeugt, gelingt es die Bälle gut seitlich zu setzen. Wenige Bälle gehen ungewollt seitlich ins Aus.

Im Hinblick auf die Länge muss ich jedoch einen Punkt abziehen. Einige Bälle gingen so schnell vom Schläger, dass ich sie überraschend zu lang spielte.

4

Spin

Spin kann man mit dem Schläger erzeugen, aber nur wenn man sauber trifft. Ich hatte auf der Rückhandseite Probleme, den richtigen Treffpunkt für Spin zu finden.

3

Power

Die größte Stärke des Head Speed MP aus meiner Sicht die Eigenschaft den Ball stark zu beschleunigen (guter Treffpunkt natürlich vorausgesetzt). Trotz seiner 300g kann man mit dem Schläger eine hohe Power bei allen Schlägen, allen voran bei glatten Grundschlägen erzeugen.

5

Vorteile/Nachteile zu anderen Rackets

Ich spiele zurzeit einen Yonex Ezone 98 (310 Gramm). Davor habe ich einen Head Radical MP (295 Gramm) gespielt. Der Head Speed MP liegt mit seinen 300 Gramm auch in dieser Gewichtsklasse.

Vorteile:

Von der Beschleunigung her würde ich den Head Speed MP an erste Stelle setzen. Vor allem für das Spiel auf schnellen Belägen halte ich den Schläger für sehr geeignet.

Glatt gespielte Returns gelingen mit diesem Schläger gut.

Nachteile:

Die Kontrolle der Länge finde ich bei beiden vorgenannten Schlägern besser.

Zudem kann ich mit meinem aktuellen Yonex gelingt es mir mehr Spin erzeugen für Treibschläge / Winkelspiel.

Fazit

„Beschleunigung“ ist beim Head Speed MP die Eigenschaft, die mir am meisten auffielt. Ein (auch optisch) toller Schläger, der aus meiner Sicht für Hard-Hitter von der Grundlinie geeignet ist. Wer die Punkte gerne mit glatten Schlägen von der Grundlinie dominiert, sollte den Head Speed MP Schläger aus meiner Sicht ausprobieren.

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