Artengo

TR960 Control Tour

4.11 4.11 Sterne Testbericht
von Ingmar Deneke Ingmar Deneke

Einleitung

Tennis begleitet mich schon mein ganzes Leben, aktuell spiele ich in der höchsten Herren-40-Klasse in der Regionalliga. Meine LK liegt bei 4,9, leider beschränken sich meine Matches momentan auf Punktspiele, wenig Zeit für Turniere. Ich trainiere durchschnittlich einmal pro Woche.

In den vergangenen Jahren habe ich in Sachen Schläger recht viel ausprobiert. Nachdem ich lange den Head Radical 690 gespielt habe (gibt’s leider nicht mehr), habe ich es mit dem Babolat Pure Drive versucht (hat Spaß gemacht). Danach folgten der Dunlop CX200 (super) und der Dunlop FX500 (nicht so gut). Aktuell ist der Yonex Vcore 98 der Schläger meiner Wahl, und das kann gerne so bleiben – gefällt mir sehr gut.

Der von mir in mehreren Trainingseinheiten getestete Artengo TR960 Control Tour (puh, sperriger Name) mit 16/19-Saitenbild war mit der Artengo TA960 Control (1,25) und meinem Wunschgewicht von 21,5kg bespannt.

Mein Spielstil ist recht variabel. Ich kann auf dem Sandplatz wühlen, aber auch schnell auf den Punkt gehen, vor allem in der Halle. Größte Stärke und mein konstantester Schlag ist die beidhändige Rückhand, am liebsten longline.

Kurz die wichtigsten Daten: 305 g, Profil 22 mm, Saitenbild 16/19, Balance 31,5 cm

Optischer Eindruck

Optischer Eindruck

Schlicht und durchaus edel in Grau und Schwarz gehalten mit kleinen netten Akzenten wie dem violetten Strich, der oben am Rahmen die Mitte markiert. Insgesamt ein schöner Schläger und ein passendes Design für ein klassisches Racket. Aber: Nichts für Spieler*innen, die etwas Auffälliges oder Extravagantes wollen.

4

Im Spiel

Grundschläge

Der Artengo lag sofort gut der Hand, schön ausgewogen, ein sehr angenehmer Griff (Form und Länge). Das Racket lässt sich sehr gut schwingen und ich konnte beim ersten Training damit sofort problemlos loslegen. Besonders gefiel mir der Schläger bei meiner beidhändigen Rückhand, auch der Slice funktionierte ordentlich. Bei der Vorhand würde ich mir mehr Stabilität im Schlägerkopf wünschen. Das Gefühl recht soft, was sicherlich auch an der weichen Bespannung liegt. Insgesamt eine sehr solide Performance, der Schläger macht Spaß, ist ein verlässlicher Partner und hat keine Schwächen.

4

Volleys

Super! Der Artengo lässt sich toll bewegen, bietet einen großartigen Touch und hat mich bei den Volleys durchweg begeistert. Ich freue mich auf ein paar schöne Doppel damit.

5

Aufschlag

Nicht so ein starker Aufschläger wie mein Yonex Vcore, aber in Ordnung. Könnte mehr Power bieten, die Kontrolle dagegen ist sehr gut.

4

Return

Das gute Handling hilft beim Returnieren. Trotz meines recht extremen Griffes funktionierten Vorhandrückschläge sehr gut, besser als mit meinem Stammracket. Wenn der Treffpunkt stimmte, hatte ich keine Probleme mit der Stabilität.

4

Detailbewertung

Komfort

Der Schläger spielt sich angenehm, die Rahmenhärte ist für mich perfekt, Probleme mit Arm oder Schulter gab es nicht. Im Testzeitraum hatte ich leichte Probleme mit dem linken Handgelenk, nicht aber mit dem Artengo. Lag aber vielleicht auch an der weichen Bespannhärte. Auf jeden Fall volle Punktzahl!

5

Kontrolle

Der Name hält, was er verspricht. Was nicht weiter verwunderlich ist, weil der Schläger ja mit seiner Bauweise wirklich auf Kontrolle ausgerichtet ist. Noch kontrollierter wäre das Spiel mit dem Racket wahrscheinlich mit dem Saitenbild 18/20.

4

Spin

Etwas knifflig zu beurteilen, weil ich den Schläger ausschließlich auf Teppichboden getestet habe. Aber: Kurz-cross mit der Vorhand klappte ausgezeichnet, ebenso der ein oder andere hohe Spinball und beim Service wurde der Schnitt gut angenommen. Das offene Saitenbild hilft.

4

Power

Ich könnte mehr Power vertragen, aber das, was aus dem Artengo rauskommt, reicht mir. Zumal ich die Power mit einer entsprechenden Bespannung anpassen kann. Wie schon beschrieben, lässt sich der Schläger sehr schön schwingen. Und auch das hilft bei einer hohen Schlaggeschwindigkeit.

3

Vorteile/Nachteile zu anderen Rackets

Der größte Vorteil ist der Preis (UVP 109,99€). Konkurrenzlos. Und das quasi bei gleicher Leistung. Ich habe in den vergangenen Jahren viele Top-Schläger von Babolat, Head, Dunlop etc. getestet und ich erkenne keinen Unterschied. Ich habe den aktuellen Wilson Blade zwar noch nicht gespielt, aber vermutlich geht der Artengo in die Richtung.

Fazit

Für 330 Euro drei neue Top-Schläger in der Tasche haben? Das geht nur mit Artengo. Die Decathlon-Marke ist auf dem Vormarsch (Kleidung teilweise auch empfehlenswert), auch durch Testimonials wie Daria Kasaktina und natürlich Gael Monfils. Der TR960 Control Tour ist ein klassisches Racket, das durch sein tolles Handling und solides Spielgefühl aber nicht nur für Könner eine Option ist. Der Artengo lässt sich mit Blei etc. auch super anpassen (nicht so mein Ding). Ich kam mit dem Schläger sofort zurecht und hatte in den Trainingseinheiten viel Spaß damit. Ich könnte mir durchaus vorstellen, auf den Schläger zu switchen, allerdings bin ich aktuell sehr gut versorgt.

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