Dunlop

NT R 3.0

4 4 Sterne Testbericht
von Stefan Janisch Stefan Janisch

Einleitung

Mein Spielstil ist hauptsächlich ein Grundlinienspiel, das ich je nach Gegner und eigener Verfassung entweder offensiver oder auch defensiv auslege. Da ich bei meiner Vorhand einen Western Griff spiele, besitzen meine Vorhandschläge viel Topspin. Die Rückhand spiele ich mit beiden Händen, wobei ich gerade auf Sand immer wieder den Slice einsetze. Ich volliere sehr gerne aber leider wage ich nur ab und zu den Weg ans Netz. Beim Aufschlag mache ich oft bei beiden Aufschlägen einen Kick Aufschlag, da sich hier die Gegner schwerer tun als bei meinen geraden Aufschlag. Mein ITN ist momentan bei 5.6.

Meine bisherigen Rackets waren überwiegend alle aus der Head Familie. Als Jugendlicher spielte ich den Head Radical allerdings in der Oversize Version mit der mächtigen Schlagfläche von 690 cm2. Dieses Racket begleitete mich einige Jahre bis ich schließlich für kurze Zeit den Babolat Pure Drive spielte der mich aber nicht ganz überzeugte. Nach einigem Testen kam ich dann wieder zu Head und zwar zum Head Extreme Microgel (Schlagfläche 645cm2, Gewicht 300g). Dieser Schlägerversion bin ich lange treu geblieben und bis ich vor kurzen durch einen Schlägertest zum Babolat Pure Strike wechselte (Schlagfläche 630cm2, Gewicht 305g)

Wie sich aus meine bisherigen Rackets erkennen lässt, tendiere ich eher zu größeren Schlagflächen mit offenen Bespannungsbild (16 x19). Mir gefällt hier der größere Sweetspot der nach meinem Empfinden zu einem guten Maß an Power und Spin führt mit Abstrichen von Kontrolle. Aufgrund der etwas anderen Maße (Gewicht: 308g vs 305g, Balance 315mm vs 320 mm, Länge:  27.25inch vs 27 inch) zum Babolat Pure Strike, fand ich es sehr den spannend Dunlop R3.0 Revolution NT zu testen.

Den Dunlop R3.0 Revolution NT konnte ich währende einem Zeitraum von 1 1/2 Wochen testen (28.10 – 05.11). In diesem Zeitraum kam ich 4-mal zum Spielen.

Optischer Eindruck

Optischer Eindruck

Optisch ist der Dunlop R3.0 Revolution NT meiner Meinung nach 1A. Das grelle Gelb mit dem matten Schwarz spricht mich sehr an.  Die bronzene und gelbe Schrift gepaart mit dem schmalen Rahmen sowie dem Schutz am Schlägerkopf runden das Gesamtbild ab. Was ich bei diesem Racket sehr spannend finde ist die Schlägerform. Er ist sehr oval und die letzte Querseite befindet sich sehr nah am Schlägerherz was ich bis jetzt noch nie so gesehen habe.

5

Im Spiel

Grundschläge

Bei den Grundschlägen habe ich mir besonders anfangs sehr schwergetan. Der kleinere Sweetspot, der steife und etwas längere Rahmen sowie das höhere Gewicht waren für mich eine Umstellung. Ich war öfter zu spät dran und hatte das Gefühl nicht richtig über den Ball zu kommen um Spin zu erzeugen. Dementsprechend segelten die Bälle ins Out oder waren sehr kurz. Nach längeren Spielen kam ich dann aber immer besser mit dem Schläger zurecht. Der Schläger ist meiner Meinung nach nicht sehr fehlerzeihend; eine schlechte Beinarbeit und/oder schlampige Technik werden sofort bestraft. Auf der anderen Seite wird man bei einem gut durchgezogenen Schwung mit Power und Kontrolle belohnt.

4

Volleys

Bei vollieren mit diesem Schläger hatte ich einige Probleme. Aufgrund des kleinen Sweetspots hatte ich Schwierigkeiten Länge aufzubauen. Gerade bei Treffern außerhalb des Sweetspots fand ich den Schläger sehr instabil und ich konnte den Ball überhaupt keine Energie mehr mitgeben. Um Power zu erzeugen musste ich auch sehr aktiv in die Bälle gehen (Schritt zum Ball). Ich hatte zwar einige gute Volleys, die sich auch richtig gut anfühlten allerdings wechselten sich diese wieder weniger zufrieden stellenden ab. Ein Konstanz hat sich beim Vollieren mit diesem Schläger bei mir leider nicht eingestellt.

3

Aufschlag

Ich weiß nicht ob es am Gewicht oder vielleicht am etwas längeren Rahmen lag aber der Aufschlag mit diesem Schläger hat mich gleich von Anfang an überzeugt. Beim 2. Aufschlag konnte ich sehr guten Kick mit entsprechender Kontrolle erzeugen. Die Bälle gingen dorthin wohin ich sie auch spielen wollte. Beim ersten Aufschlag konnte sehr viel Power erzeugen, von der ich selber überrascht war.

5

Return

Anders als bei Grundschlägen hat ich beim Return ein besseres Gefühl. Durch das kürzere Ausholen hatte ich hier nicht so große Timing-Probleme wie bei den Grundschlägen. Ich konnte aggressiv und sehr kontrolliert agieren einzig beim Blocken von Aufschlägen fehlte mir ein bisschen Stabilität.

4

Detailbewertung

Komfort

Für Spieler die Komfort suchen kann ich diesen Schläger nicht empfehlen. Er ist meiner Meinung nach eher steif und hat einen kleinen Sweetspot. Auch vom Gewicht her ist er für mich an der Grenze, ich tendiere doch eher zu Schlägern um die 300g herum.

3

Kontrolle

Aufgrund des kleinen Sweetspots und des steifen Rahmens kann man die Bälle sehr gut platzieren vorausgesetzt man trifft sie ihm Sweetspot. 

4

Spin

Dieser Schläger ist auf jeden Fall keine „Spin-Maschine“. Es war für mich teilweise schwer ausreichend Spin zu erzeugen und so hatte ich öfters Out-Bälle.  Gerade Schläge funktionieren mit diesem Racket deutlich besser.

3

Power

Die Power Entwicklung ist mit diesem Racket bei guten Treffpunkt sehr gut. Besonders die Power beim Aufschlag hat mich überzeugt.

5

Vorteile/Nachteile zu anderen Rackets

Der Dunlop R3.0 Revolution NT ist doch sehr anders als meine bisherigen Schläger. Da er sich in Balance, Gewicht und auch Schlägerlänge zum Babolat Pure Strike unterscheidet hatte ich vor allem am Anfang noch Schwierigkeiten. Obwohl er zwar die gleiche Schlagfläche (630cm2) wie der Babolat Pure Strike besitzt, finde ich den Sweetspot deutlich kleiner. Anzumerken ist auch, dass die die Form der Schlagfläche deutlich ovaler ist. Dadurch bietet er meiner Meinung nach mehr Kontrolle bei entsprechender Powerentwicklung aber auch weniger Spin-Entwicklung. Er aggressiver als der Babolat Pure Strike aber auch weniger fehlerverzeihend und bietet weniger Komfort.

Fazit

Der Dunlop R3.0 Revolution NT löst bei mir eine geteilte Meinung aus. Einerseits finde ich die Power und Kontrolle, die man mit ihm erzeugen kann sehr gut. Auf der anderen Seite hat man diese Power und Kontrolle aber nur bei sehr gut ausgeführter Bewegung und Timing. Als Hobbyspieler der leider momentan eher unregelmäßig zum Tennis kommt (außer wenn ich gerade Schläger teste) muss ich zugeben, dass ich mit dem Schläger noch nicht zurechtgekommen bin. Es waren gute Schläge dabei bei dem sich der Schläger super angefühlt hat aber dann gab es wieder Schläge, die irgendwo hingegangen sind. Einzig der Aufschlag mit diesem Schläger hat sich durchgehend sehr gut angefühlt. Aufgrund der etwas anderen Maße, als zu meinen bisherigen Schlägern, braucht es natürlich Zeit und Training für die Umstellung. Wie bei Dunlop beschrieben, glaube ich, dass der Schläger eine gute Wahl für Turnierspieler ist. Spieler die regelmäßig spielen, über eine solide Technik verfügen und nach Power + Kontrolle suchen, sollten diesen Schläger auf jeden Fall einmal ausprobieren.

Überzeugt?