Head

Gravity S & exp. Tour 1.25 Saite

4.67 4.67 Sterne Testbericht
von Antonio Trifan Antonio Trifan

Einleitung

Ich habe mit dem Head Gravity S insgesamt 18 Stunden auf dem Platz verbracht. Dies war mein erster Schläger der Marke Head. In der Vergangenheit spielte ich ausschließlich Wilson. Mein aktueller Schläger ist der Wilson Blade V7 16/19. Diesen habe ich 2 Wochen nach Erscheinungsdatum erworben und spiele den Schläger seither.

Mein Spiel zeichnet sich durch eine geringe Fehlerquote in Verbindung mit guter Antizipation aus. Ich versuche den Punkt mit platzierten Schlägen zu bestimmen, um meinen Gegner so dazu zu zwingen kürzer zu werden. Meistens schließe ich den Punkt daraufhin mit einem Angriffsball, auf den ein Volley folgt ab. Dementsprechend spiele ich am liebsten Allroundschläger, die sowohl in Sachen Spin, Power und Kontrolle gewisse Vorzüge mit sich bringen.

Optischer Eindruck

Optischer Eindruck

Das Design des Schlägers gefällt mir außerordentlich gut. Ich halte diese dualistische Optik für eine sehr erfrischende Abwechslung. Das Türkis / Blau und Rot ergänzen sich sehr gut und sehen meiner Meinung nach einfach cool aus. Für Spieler die nach Symmetrie im Look ihres Schlägers suchen, könnte dieses Design jedoch ein Dorn im Auge sein.

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Im Spiel

Grundschläge

Die Grundschläge stellen in der Regel den Beginn des Tests dar. Der Schläger mit einem Gewicht von 285g lässt sich locker durchschwingen, sodass man ohne lange Anpassung direkt ein angenehmes Spielgefühl hat, selbst wenn man normalerweise schwerere Schläger spielt. Es ist direkt möglich eine adäquate Länge im Spiel zu erreichen. Im Anschluss dessen klappen auch nach geringer Zeit Risikoschläge. Probleme hatte ich jedoch ein wenig auf der Rückhand, welche ich einhändig spiele. Hier zog sich die Phase der Eingewöhnung ein wenig länger hin. Hat man diese überwunden, fügt der Schläger sich auch hier nahtlos in das eigene Spiel ein.

5

Volleys

Am Netz, welches einer meiner Stärken im Spiel ist, fühlt sich der Head Gravity S ebenfalls direkt vertraut an. Schnelle Passierschläge sind ohne großen Aufwand zu blocken, wobei das Tempo des Schlages beibehalten wird, gar beschleunigt werden kann und dennoch genug Kontrolle vorhanden ist jenen Ball in die gewünschte Ecke des Platzes zu spielen. Auf der anderen Seite hat man ebenfalls die Möglichkeit das Tempo des gegnerischen Schlages gänzlich heraus zu nehmen

und diesen als unmöglich zu erreichenden Stopp über das Netz zu bringen.

5

Aufschlag

Im Match stellte mich der Head Gravity S in der Kategorie des Aufschlages vor die größten Probleme. Hier macht sich die einzige schwäche des Schlägers am deutlichsten bemerkbar. Es viel mir schwer die gewünschte Power in meinen Aufschlag zu transferieren. Trotz vollem durchschwingen fehlte mir ein wenig Geschwindigkeit. Da sich ein guter Aufschlag nicht allein durch hohes Tempo auszeichnet, tut man dem Schläger hier unrecht aufgrund dieses einen Punktes direkt massive Abstriche in der Bewertung zu tätigen. Dies ergibt sich daraus, dass der Aufschlag mit viel Kontrolle und Spin sehr sicher und platziert gespielt werden konnte.

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Return

Die Kehrseite der Medaille findet sich im Return. Hier brilliert der Schläger ! 

Aufgrund des angenehmen Gewichts ist die Reaktionszeit des Returns ein wichtiges Puzzleteil für die erfolgreiche Eröffnung des Punktes. Hinzuzuziehen ist, dass der Head Gravity S viel Tempo zurückgibt, was dazu führt, dass selbst geblockte schnelle 1. Aufschläge eine Gefahr für den Gegner darstellen können. Des weiteren hat man oftmals die Zeit den Return befreit durchzuschwingen, um so direkt die Kontrolle des Punktes an sich zu reißen.

5

Detailbewertung

Komfort

Der Komfort der Head Gravity S ist im guten Mittelfeld anzusiedeln. Ich spiele bereits mein ganzes Leben lang ohne Vibrationsdämpfer, dieser ist hier allerdings zu empfehlen. Der Schläger vibriert mir ansonsten ein wenig zu sehr bzw. dämpft die Kraft zu wenig. Nach einer gewissen Phase der Eingewöhnung tritt dieser vermeintlich kleine Störfaktor jedoch nach hinten.

4

Kontrolle

Die Kontrolle ist mit Sicherheit der stärkste Aspekt des Head Gravity S. Man gewöhnt sich recht schnell daran, wie man den Ball beim Schlag im Arm spürt und möchte dieses Gefühl nicht mehr missen. Die Bälle kommen zielsicher am gewünschten Ort an. Man hat zu keiner Zeit das Gefühl die Kontrolle über den Ball zu verlieren.

5

Spin

Meine Vorhand zeichnet sich im Normalfall durch überdurchschnitten Spin aus. Auf meiner einhändigen Rückhand wird der Schlag allerdings ein wenig gerader. Beide Möglichkeiten bietet der Schläger. In Sachen Spin sind bei dem Head Gravity S keinerlei Grenzen nach Oben sowie nach Unten gesetzt.

5

Power

Wo Stärken sind, gibt es leider auch Schwächen. Dies äußert sich im Falle des Head Gravity S in der möglichen Power des Schlägers. Wie bereits beim Aufschlag angesprochen stellt einen der Schläger vor Probleme sobald man selbst Tempo aufbauen muss. Tempo mitzuspielen ist auf der anderen Seite als Stärke des Schlägers zu nennen. Wie bereits aus der Einleitung hervorgeht, zielt mein Spiel darauf ab den Gegner zu kürzeren Schlägen zu zwingen. Ist dies erreicht, fiel es mir schwer auf einen schnellen Winner zu gehen. Stattdessen bin ich besser zurecht gekommen mit einem gut platzierten Schlag an das Netz vorzurücken, um dort mit einem Volley abzuschließen. Da dies ohnehin meinem Stil zu spielen entspricht, ließ sich der Poweraspekt gut ausgleichen. Allerdings sollte dies bei dem Kauf der leichten S Version eventuell ins Gedächtnis gerufen werden.

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Vorteile/Nachteile zu anderen Rackets

Hinsichtlich Manövrierbarkeit, Kontrolle und Spin ist der Head Gravity S weit vorne anzusiedeln, was die Top Rackets unter 300g angeht. Er fügt sich nahtlos in das eigene Spiel ein, sodass der Schläger einen bereits nach kurzer Zeit die Erinnerung an das zuvor gespielte Racket vergessen lässt.

Fazit

Das zu verfassende Fazit fällt deutlich positiv aus. Der Head Gravity S bietet für jede Spielstärke etwas und passt sich dem vorhanden Spiel sehr gut an. Ich halte besonders die S Version für Anfänger und vor allem fortgeschrittene Anfänger, die ihr Spielgefühl sowie ihr Spiel allgemein auf das nächste Level heben wollen für sehr geeignet. Nachwuchsspieler können mit diesem Racket über ihre vermeintlichen Grenzen hinauswachsen und ihr Spiel in allen Belangen verbessern. 
 Zudem ist der Schläger ein echter Hingucker, der einem den ein oder anderen neidischen Blick garantiert !

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