Head

Prestige Tour

4.44 4.44 Sterne Testbericht
von Ingmar Deneke Ingmar Deneke

Einleitung

Endlich wieder Freiluft-Tennis! Auf Sand spiele ich generell mit viel Spin, streue gerne Winkel ein. Ich versuche aus der Mitte zu diktieren, eine gute Position zu haben und die Bälle früh zu nehmen. Ich liebe Tempowechsel - von überrissen hoch bis knallhart und gerade. Zu meinem besten Schlag hat sich die beidhändige Rückhand entwickelt, die ich sehr variabel einsetzen kann - vor allem der Longline-Ball ist eine Waffe. Grundsätzlich bin ich ein Allrounder mit regelmäßigem Aufrücken ans Netz und auch mal Serve-and-Volley. Ab der Übergangsphase von den Junioren in den Herrenbereich habe ich lange den Head Prestige Pro/600 gespielt. In meinen Zwanzigern bin ich dann aus Neugier und Lust auf den Head Radical OS/690 umgestiegen und habe mich mit dem Schläger immer sehr wohl gefühlt. Zwischendurch habe ich mit dem Topspin TPC 1000 gespielt (645) und dann wieder mit dem Radical OS (Special Agassi Edition, dann Youtek). Bin grundsätzlich offen und probiere gerne aus. Ich mag klassische Rahmen, aber auch Rahmen, die in der Mitte dicker werden (hatte ganz früher einen Puma Davis Cup, oder so ähnlich). Ein Gewicht von rund 300g (unbespannt) reicht mir aus. Zuletzt habe ich mit dem Babolat Pure Strike mein Glück versucht, definitiv ein toller Schläger. Jetzt war ich sehr gespannt auf mit diesem neuen Modell aus der legendären Prestige-Reihe. Ich habe mit dem Schläger trainiert und ihn auch direkt im Punktspiel (Herren 40/Nordliga, Position eins) eingesetzt.

Optischer Eindruck

Optischer Eindruck

Unauffällige, aber sehr schöne Optik im “modischen“ Schwarz-Grau mit roten Akzenten. Gefällt mir echt gut. Schlicht, klassisch, sehr stimmig, aber wiederum nichts für Spieler, die mit einem poppigen Design auflaufen wollen.

4

Im Spiel

Grundschläge

Liebe auf den ersten Schlag. Der Schläger liegt toll in der Hand, das Handling ist großartig. Da ich lange mit einem Oversize-Kopf gespielt habe, fühle ich mich mit der für einen Prestige außergewöhnlich großen Schlagfläche sehr wohl. Der Tour spielt sich lebendig und unkompliziert. Die Power ist da, die Kontrolle auch. Klar, muss sich das Ganze noch feinjustieren (auch die richtige Bespannung finden), aber der Schläger bietet für mich eine perfekte Mischung.

5

Volleys

Auch hier sofort ganz große Begeisterung. Das Handling ist überragend, der Schläger ist schnell zu manövrieren, die Volleys gehen knackig weg. Alle Varianten am Netz sind problemlos. Ich freue mich schon auf die nächsten Doppel mit dem Prestige Tour!

5

Aufschlag

Wie oben beschrieben, habe ich den Schläger direkt im Match getestet - und gleich drei Asse im ersten Aufschlagspiel gemacht. Mehr muss ich eigentlich nicht sagen, oder? 

5

Return

Hier ist es wichtig, dass der Rahmen im Treffpunkt stabil ist. Ist er! Geblockte Returns funktionieren super. Bei Rückschlagen von weiter hinten mit viel Schwung und Spin hatte ich anfangs ein paar Probleme mit der Längenkontrolle. Aber das wird schon. Auch bei der Kategorie Return hilft das großartige Handling des Prestige Tour.

4

Detailbewertung

Komfort

Fühlt sich gut an, ich kann mir nicht vorstellen, dass ich auch bei einem Langzeit-Einsatz mit diesem Schläger Armprobleme bekommen könnte. Das Spielgefühl ist leicht gedämpft, aber immer noch knackig genug. Der große Kopf ist ein großes Plus in Sachen Komfort. Was mir als Beidhänder entgegenkommen würde, wäre ein etwas längerer Griff. Die linke Hand muss mir einen Tick zu weit in den Rahmen greifen.

4

Kontrolle

Die Kontrolle mit diesem Racket muss man sich ein wenig erarbeiten. Das heißt: Ausprobieren, die richtige Besaitungshärte finden, die optimale persönliche Abstimmung bei den Schlägen finden. Am Anfang sind ein paar Bälle doch einige Meter zu weit über die Grundlinie hinausgeschossen. Prinzipiell kommt aber aus dem Rahmen das heraus, was man an Kraft und Schwung investiert.

4

Spin

Keine Spinmaschine, aber das Spin-Potential ist absolut ausreichend. Für mich perfekt, da ich im Spiel stufenlos wechseln können möchte, zwischen überrissenen Bällen und gerade Powerschlägen. Das 18/19-Saitenbild bietet hier alle Möglichkeiten. Guter Kompromiss in der Kategorie “Spin“.

4

Power

Ich habe noch nie einen so dünnen Rahmen (21,5 mm) mit einem Gewicht von nur 305 g in der Hand gehabt, der solch eine Power generieren kann. Die Bälle werden toll beschleunigt, der Schwung wird optimal auf den Ball übertragen. Dieses Temperament sieht man dem Prestige Tour auf den ersten Blick gar nicht an ;-).

5

Vorteile/Nachteile zu anderen Rackets

Der Prestige Tour bietet genau die Mischung, die ich für mein Spiel brauche. Der 640er-Kopf ist genau mein Ding, der Mix aus Komfort, Kontrolle und Power ist fantastisch. Das Handling gefällt mir etwas besser als bei meinem Babolat Pure Strike, mit dem ich auch schon sehr gut zurechtkomme. Ich habe im vergangenen Jahr eine ganze Menge Schläger ausprobiert, der neue Head gefällt mir (Stand jetzt) am besten. Ich werde den Schläger weiter testen und kann mir gut vorstellen, auf den Prestige Tour umzusteigen. Ich war schon immer ein großer Head-Fan. Da es den Head Radical OS nicht mehr gibt, freue ich mich sehr über diese Prestige-Variante. Ausprobieren lohnt sich. Es ist ein Schläger, der sicherlich vielen Spieler große Freude bereiten dürfte.

Fazit

Was war ich gespannt auf den Prestige Tour! Und zum Glück hat sich der Test auch tatsächlich gelohnt. Ich werde den Schläger weiter einsetzen und kann mir gut vorstellen, auf den Prestige Tour umzusteigen. Ich war schon immer ein großer Head-Fan. Da es den Head Radical OS nicht mehr gibt, freue ich mich sehr über diese Prestige-Variante. Ausprobieren lohnt sich. Es ist ein Schläger, der nicht nur mir, sondern sicherlich vielen anderen Spielern große Freude bereiten dürfte.

Überzeugt?