Revolt Pro 4.0 Clay Men

Mein Name ist Thomas, ich bin 185 cm groß und wiege 95 kg, daher fordere ich jeden Schuh bis aufs Äußerste beim Laufen, Bremsen oder Rutschen. Ich habe eine ITN von 8,0. Meinen Spielstil würde ich gemischt beschreiben, grundsätzlich spiele ich etwas defensiver von der Grundline und warte, bis sich meine Chance ergibt, um aggressiver zu werden und einen Punkt zu machen. Ich komme eher selten ans Netz vor. Wenn, dann muss ich mir sicher sein, dass ich ziemlich sicher vollieren kann. Daher ist meine Spielweise sehr laufintensiv und ich brauche dazu gute Schuhe. Da ich schon mal Probleme mit einer Sprunggelenksverletzung durch Umknicken hatte, brauche ich sehr unterstützende Tennisschuhe mit guter seitlicher Stabilität. Da ich einen eher schmaleren Fuß habe, achte ich beim Schuhkauf darauf, dass er nicht zu breit geschnitten ist, um mir den nötigen Halt zu bieten. Mein jetziger Schuh ist ein Adidas Barricade 2022. Ich habe den Head Revolte Pro 4.0  jetzt gute 2 Wochen Outdoor auf Sand, sowohl im Training als auch bei einem Turnier, getestet und ihn daher ausgiebig prüfen können.

Der Schuh hat eine robuste aber doch elastische Fischgrätensohle für Sandplätze, welche vorne etwas über den Bereich der Zehen gezogen ist, um beim Rutschen die beanspruchte Region langlebiger zu machen. Das Obermaterial besteht größtenteils aus atmungsaktiven mesh, welches ganzflächig mit Rillen aus weichem Kunststoff überzogen ist. 

Der Head Revolte 4.0 ist in den Farben Hellgrün und Weiß gehalten. Für mich ist das Design sehr ansprechend. Die Zunge ist klassisch mit normalem Schnürsystem gehalten und die Sohle hat für Sand das typische Fischgrätenprofil.

Im Grunde lässt die Verarbeitung nichts zu wünschen übrig, nur die Schnittkanten im Material für die  Schlaufen der Schnürsenkel sind etwas unsauber gearbeitet. Hier könnte es nach einiger Zeit zum Ausfransen des Meshmaterials kommen, oder die Schnüre aufscheuern.

Der Head Revolt Pro 4.0 liefert was er verspricht und bietet am Fuß eine ausgezeichnete Stabilität. Man hat einen sicheren Stand und kann sich sehr gut bewegen und trotzdem hat man nicht das Gefühl, instabil im Schuh zu sein. Einziges subjektives Manko ist für mich das Schnürsystem, da es  klassisch mit einer freien Zunge ausgeführt ist. Ich bevorzuge mittlerweile die Konstruktionen, bei denen die Zunge fest mit den Chassis des Schuhes verbunden ist und sich so ein noch engeres Tragegefühl ergibt und der Fuß daher noch fester im Schuh gehalten wird. Aber das ist Geschmacksache. Ich war gespannt, ob das im Spiel genauso wird.

Ich kann behaupten, dass ich mich von Anfang an extrem wohl im Head Revolt 4.0 gefühlt habe. Trotz seines Gewichts und der Stabilität lassen der Komfort und die Geschmeidigkeit beim Tragen keinen Wunsch offen. Ich konnte von der ersten Minute keine Druckstellen ausmachen und hätte mir auch vorstellen können, den Tennisschuh als Freizeitschuh zu tragen, weil er so bequem am Fuß sitzt. Das, obwohl er nagelneu war.

Mit ca. 400 Gramm bringt der Head etwas mehr auf die Waage als die leichteren Modelle auf dem Markt, aber beim Tragen merkte ich nichts davon und ich war gespannt, wie es im Spiel wird. Ich persönlich bin mit dem Adidas Barricade aber etwas schwerere Schuhe schon gewohnt.

Ich hatte ja gleich die Chance den Head Revolt 4.0 unter Turnierbedingungen zu testen. Dies hat den Vorteil, dass der Schuh wirklich zeigen muss was er kann, da im Match um jeden Zentimeter gekämpft und kein Ball verloren gegeben wird. Das ergibt dann auch Extremsituationen für den Schuh. Etwa bei Sprints zu Stoppbällen, langen Grundlinienrallys, Rückwärtsbewegung bei Lobs oder Ausrutschen eines Balles in der Defensive in der Ecke des Platzes. Daher habe ich einen guten Überblick über den Schuh bekommen. Aufgrund dieser Erfahrungen kann ich sagen, dass der Head Schuh eine gute seitliche Stabilität aufweist. Es war nie das Gefühl gegeben in die Gefahr zu kommen seitlich umzuknicken und das trotz meiner oben beschriebenen  körperlichen Konstitution. Einzig bei der Stabilität beim Abbremsen habe ich einen kleinen Kritikpunkt. Ich rutschte in voller Beanspruchung immer etwas nach vorne, so dass meine Zehen leicht gequetscht wurden. Das war anfangs stärker, wurde nachdem die Schuhe eingespielt waren etwas besser, verschwand aber nicht ganz. Es war dann doch etwas störend, daher bekommt der Schuh in dieser Unterkategorie nicht die volle Punktzahl.

Dieses war während der Trainings oder den Matches wirklich hervorragend. Da kann ich nicht zu viel versprechen, der Head ist einer der komfortabelsten Schuhe in Bezug auf das Tragegefühl, den ich je hatte, bis auf die leicht verminderte Traktion auf der Einlage im Schuh. Man merkt ihm das Gewicht beim Spielen kaum an und er läuft sich sehr leichtfüßig. Auch nach drei Stunden Matchzeit hatte ich keine Probleme wie Blasen oder Druckstellen, welche ich bei anderen Schuhen im Bereich des Knöchels schon hatte. Absolut top. Mein Fuß hat einen etwas höheren Rist, aber auch hier kam es zu keinen Ermüdungserscheinungen im Fuß, da er gut unterstützt wurde.

Die Dämpfung würde ich als solide bezeichnen. Während der normalen Ballwechsel waren keine großen Auffälligkeiten zu vernehmen, was ja grundsätzlich positiv ist. Es kam aber doch 2-3 mal vor, dass bei einem großen Schritt im vollem Lauf eine leichte Irritation der Ferse zu spüren war, aber noch nicht wirklich ein Schmerz. Aber der Aufprall der Ferse und die damit entstandene Krafteinwirkung wurden nicht völlig gedämpft. Ich spürte danach meine Ferse für einige Minuten. Daher gibt es hier Punkteabzüge.

Absolut erstklassig. Hier macht sich das gut durchlüftete Meshmaterial bemerkbar. Ich neige bei körperlicher Beanspruchung zu starker Transpiration, trotzdem war die Schweißentwicklung im Schuh selbst bei langen Einheiten nicht stark. Die Socken waren nur leicht feucht, das spricht sehr für die gute Belüftung des Schuhes. Diese Eigenschaft ist absolut hervorzuheben.

Die Fischgrätensohle macht was ihre Aufgabe ist, sie bietet eine tolle Verbindung zum Boden und gibt eine gute Traktion auf Sandplätzen. Es gab keine Probleme mit Wegrutschen, zum Beispiel beim Wegsprinten zu einem Stoppball oder beim Hin-  und Herlaufen in der Defensive in einem Ballwechsel. Bei meinem Heimatverein haben wir sehr harte Sandplätze die doch etwas rutschiger sind, selbst hier gab es keine Probleme!

Wie schon oben beschrieben fördert das Meshmaterial eine gute Durchlüftung und sollte auch für Spieler mit mehr Schweißbildung angenehm zu tragen sein. Die erwähnten Rillen aus Kunststoff, die den ganzen Schuh überziehen, helfen sicher die Langlebigkeit der Schuhe zu erhöhen. Mein Testzeitraum waren gute 2 Wochen mit intensiver Belastung und es waren noch keine Verschleißerscheinungen zu erkennen, wie gerissenes Mesh oder Sonstiges. Das habe ich schon bei anderen Schuhen anders erlebt.

Mit dieser war ich wirklich sehr zu Frieden. Wie bereits erwähnt, lege ich auf die seitliche Unterstützung aufgrund meiner Verletzungsgeschichte großen Wert. Ich konnte immer befreit spielen, ohne im Hinterkopf Bedenken eines Umknickens zu haben. Auf die Unterstützung des Schuhes war immer Verlass. Es kam auch nie das Gefühl auf, der Head Revolt 4.0  könnte sich beim seitlichen Abbremsen um den Fuß drehen, was ich schon erlebt habe.

Zur Dämpfung habe ich weiter oben schon ausführlich Stellung bezogen, sie konnte mich nicht ganz überzeugen.

Die entstehenden Kräfte die während des Tennisspielens auf die Fußsohle wirken, wurden entsprechend gut abgefedert. Bei Extremsituationen konnten nicht alle Vibrationen auf die Ferse abgefedert werden und ich hatte öfters kurze Irritationen der Ferse für einige Minuten. Das ist während eines Matches etwas störend. Sonst aber solide.