Head

Revolt Pro 4.0 Clay Men

4.27 4.27 Sterne Testbericht
von Jonas Wedler Jonas Wedler

Einleitung

Ich fühle mich allgemein auf Sandplätzen an der Grundlinie am wohlsten. Am liebsten spiele ich druckvolle und lange Bälle mit Topspin und würde meinen Spielstil als offensiv beschreiben. Meinen Gegner beschäftige ich gern, in dem ich die Bälle über die gesamte Spielfeldbreite und -tiefe verteile und selbst Geschwindigkeits- und Richtungswechsel liebe. Auf Sand bewege ich mich am besten, wofür das passende Schuhwerk essenziell ist.

Bis vor kurzem habe das Modell Nike Air Zoom Vapor X Clay für ca. 1,5 Jahren und danach kurzzeitig den Asics Gel-Challenger 14 getragen. Zuletzt hat mein Fuß in diesen Schuhen allerdings sehr gelitten, ich habe zwar keine Schmerzen aber oft Blutergüsse im Nagelbett gehabt. Daher war ich einem Modellwechsel sehr offen gegenüber.   

Optischer Eindruck

Material

Der Schuh besteht aus Mesh und Synthetik. Die Sohle ist gummiert, ganzflächig mit Fischgrätenmuster versehen und besitzt eine angenehme Steife.

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Design

Das Design entspricht dem Zeitgeist und mutet modern an. Durch die gerippte Gummierung von Ferse bis Spitze entsteht eine raffinierte Optik. Der asymmetrische Colourfade von Weiß (Ferse) zu Gelb (Spitze) in Kombination mit dem Satten grün an der Lasche verleiht dem Schuhe Frische und Leichtigkeit. Der ikonische HEAD-Schriftzug im Innenfußbereich und das HEAD-Emblem an der Ferse macht diesen Schuh unverwechselbar.

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Verarbeitung

Der Schuh ist erstklassig verarbeitet. Dies macht sich besonders in den Materialübergängen, also von Mesh zu Gummisohle bemerkbar. Die Fäden sind sauber vernäht und garantieren eine sehr gute Zugfestigkeit.

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Am Fuß

Stabilität

Der Schuh umschließt den Fuß rundum bis zum Knöchel. Eine zusätzliche Lasche kann je nach gewünschte Schnürhöhe die Festigkeit erhöhen. Dies kam für meinen Fuß jedoch nicht in Frage, da dies in Wunden unter dem Knöchelansatz resultiert hätte.

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Tragegefühl

Das Fußbett ist ergonomisch geformt. Bereits bei der ersten Anprobe vermittelt der Schuh eine angenehme Umschlossenheit, sowohl an den Seiten als auch über die Sohle. Als besonders angenehm empfand ich die im Vergleich zu anderen Modellen gut gepolsterte, etwas dickere Schuhzunge unter den Schnürsenkeln. Insgesamt bietet der Schuh einen ausgesprochen hohen Komfortfaktor.

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Gewicht

 Mit einem Gewicht von 401g liegt der Schuh im üblichen Spektrum. Im Profibereich mag das Gewicht eine größere Rolle spielen, für mich im Amateurbereich empfand ich das Gewicht als sehr typisch.

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Im Spiel

Stabilität

Im Bereich der Ferse und Knöchel ist der Schuh auf Grund seines Materials eher rigide, was eine großartige Trittsicherheit vermittelt. Jedoch wird das Model auf Grund seiner zusätzlichen Gummierung im Bereich des Spanns nicht zu weich.

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Tragegefühl

Bei meinen bisherigen Modellen war es bislang oft ein Glücksspiel, in welchem Bereich des Fußes neue Druckstellen auftraten. Mit dem Head Clay 4.0 blieb mir diese Angst erspart. Mein Mittelfuß und der Zehenbereich sind eher breit, weshalb das getestete Modell mir einen großartigen Halt vermittelte.

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Dämpfung

Die Dämpfung des Schuhs empfand ich als ausgeprägt. Wettbewerber, die z.B. mit Gel-Dämpfung arbeiten, sind deutlich härter. Allerdings geht die ausgeprägte Dämpfung etwas zu Lasten der Direktheit, also der Rückmeldung des Bodenbelags an den Fuß.

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Belüftung

  Auf Grund der etwas dickeren Schuhzunge und zusätzlichen Gummierung im Bereich des Mittelfußes fällt die Belüftung geringfügig schlechter aus als bei anderen Modellen. Mir ist es nicht explizit negativ aufgefallen, aber an sehr heißen Matchdays freut sich der Fuß über eine kurze Abkühlung zwischendurch.

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Detailbewertung

Grip

Das Fischgrätenmuster an der Sohle hat sich bewährt und verleiht diesem Schuh ideale Traktion auf Sandplätzen. Schön ist, dass sich das Muster tatsächlich über die gesamte Sohle erstreckt und es damit nicht erheblich ist, welcher Bereich des Fußes gerade stärker belastet wird. Die Traktionseigenschaften sind über die gesamte Sohlenfläche gleich.

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Obermaterial

Das Obermaterial besteht aus Mesh mit aufliegender Gummierung bei Spitze und Mittelfuß, was allmählich in Leder zum Bereich der Ferse übergeht.

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seitliche Unterstützung

Die seitliche Unterstützung resultiert teilweise aus dem festeren Ledermaterial, aber auch durch die leicht höher gezogene Gummierung, die in Sohle übergeht. Gerade im Innenfußbereich bietet der Schuh eine exzellente Unterstützung ohne zu Lasten des Komforts.

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Dämpfung

Die Dämpfung vermittelt für mich den Hauptaspekt des ausgeprägten Tragekomforts dieses Schuhs. Das Zusammenspiel aus Steifigkeit insgesamt und Flexibilität des Materials ist hier sehr gut gelungen.

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Abfederung

Je nach Bewegung muss bei der Abfederung zwischen Fersenbereich und Zehenbereich unterschieden werden. Das Fußbett fühlt sich an wie aus einem „Guss“ geformt. Bei anderen Schuhmodellen habe ich in der Vergangenheit Druckunterschiede über die Sohlenfläche wahrnehmen können. Der HEAD Clay 4.0 vermittelt hingegen eine Antriebslust und Spielfreude.

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Fazit

Selten habe ich mich von Beginn an so wohl in einem Tennisschuh gefühlt. Durch das gute Zusammenspiel der verwendeten Materialien und die ergonomische Passform vermittelt das Modell einen sehr hochwertigen und langlebigen Eindruck. Leichte Abzüge gab es in dem Punkt „Atmungsaktivität“ auf Grund der zusätzlichen Gummierung auf dem Mesh-Material. Allerdings muss hier relativierend erwähnt werden, dass der Schuh ohne die Gummierung auch Steifigkeit einbüßen würde. Insgesamt ist spürbar, dass in dem Modell viel Entwicklungs- und Verbesserungsarbeit gesteckt wurde. Ein großartiger Sandplatzschuh!

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