Wilson

Amplifeel Women

4.47 4.47 Sterne Testbericht
von Julia Kubb Julia Kubb

Einleitung

Ich habe mir in meiner Jugend die Bänder im linken Fuß überdehnt. Seitdem habe ich immer mal wieder Probleme und spiele dadurch immer mit Fußbandage. Meine Tennisschuhe sollten daher stabil, aber nicht zu schwer sein. Da ich durch einen überdehnten Meniskus auch ab und zu Problemen mit dem Knie neige, bevorzuge ich Schuhe in die ich meine Sporteinlagen rein machen kann.

Ich spiele mit viel Spin und stehe regelmäßig ein bis zwei Meter hinter der Grundlinie. Macht der Gewohnheit ist es, dass ich viel laufe. Wenn sich die Gelegenheit im Spiel ergibt, werde ich auch mal aggressiver und rücke ans Netz auf. Aber prinzipiell bin ich eher eine Grundlinienwühlerin als eine Hardhitterin.

Ich habe den Schuh im Zeitraum 29.04.-13.05.2017 getestet. Insgesamt habe ich den Schuh sechsmal gespielt und bin auf gute 10 Stunden Testzeit gekommen.

Optischer Eindruck

Freudig habe ich auf die Ankunft der Schuhe gewartet. Da ich den Nike Flare spiele und man in diesem Schuh keine herausnehmbaren Sohlen hat, war ich gespannt, ob man im Wilson Amplifeel die Sohlen aus dem Schuh herausnehmen kann. Ja - kann man. Schnell habe ich meine Sporteinlagen aus den Hallenschuhen herausgemacht und in den Wilson Schuh rein gelegt. Diese haben zu 100 % herein gepasst. Beim ersten Tragen fühlte sich der Schuh gut an. Er lag angenehm am Fuß und stützte wichtige Partien intensiv ab. Die Farbe des Schuhs ist auf dem ersten Blick doch etwas gewöhnungsbedürftig, lila. Vorteilhaft an dem Wilson Schuh ist die richtige Sandplatzsohle.

Material

das Material wirkt hochwertig und gut verarbeitet

5

Design

gutes Design; Farbe aber etwas gewöhnungsbedürftig

4

Verarbeitung

es ist alles super verarbeitet

5

Am Fuß

Stabilität

der Schuh stützt wichtige Stellen richtig gut ab und man fühlt sich in dem Schuh stabil

5

Tragegefühl

hier und da hat doch immer mal wieder etwas gedrückt oder gerieben

4

Gewicht

der Schuh ist relativ schwer

3

Im Spiel

Das erste Spielen: Punktspiel am 29.04.2017 - Doppel. Der Schuh wirkte, im Gegensatz zum Nike Flare, etwas klobig am Fuß. Gerne hätte ich mir eine Zwischengröße gewünscht - 41,5. Diese gibt es bei Wilson leider nicht. So musste ich mit 2 Paar Socken im Schuh spielen. Der Schuh hat gut am Fuß gepasst. An der linken Fußaußenseite drückte der Schuh durch die kleine Außenverkleidung aus Plastik im Vorderfußbereich. Man hat einen guten Halt im Schuh. Allerdings empfinde ich den „Kontakt“ zum Platz nicht so intensiv, da die Sohle und der Unterbau des Schuhs dicker sind.

Das zweite Spielen: Punktspiel am 01.05.2017 - Doppel. Diesmal habe ich es mit einem dickeren Paar Socken probiert. Damit hat der Schuh auch nicht gedrückt. Aber irgendwie fühlt sich der Schuh schwerer an als der Nike Flare. Ich werde sie dann erstmal zum Vergleich wiegen. Der Nike Flare bringt pro Schuh 330 Gramm auf die Waage. Der Wilson Amplifeel satte 90 Gramm mehr - 420 Gramm. Im Internet ist er nur mit 374 Gramm angegeben.

Das dritte Spielen: anderthalb Stunden Training am 03.05.2017. Diesmal habe ich den Nike Flare gar nicht mit in meine Tennistasche eingepackt. Ich habe nur mit dem Wilson Amplifeel gespielt. Der Schuh liegt gut auf dem Platz, man bleibt mit den Kanten beispielsweise nicht im Platz hängen oder macht keine Löcher in den Platz. Trotzdem fühlt sich der Schuh einfach klobiger an als der Nike Flare. Am Tag danach hat mir auch das rechte Knie etwas wehgetan. Vielleicht liegt das am Gewicht des Schuhs. Denn die letzten beiden Sandplatzschuhe von K-Swiss haben zwischen 320 und 330 Gramm gewogen. Der Wilson Amplifeel ist also ein kleines Schwergewicht unter meinen Schuhen.

Das vierte Spielen: Punktspiel am 06.05.2017 - Doppel. Heute hab ich die Schuhe mit den Original Sohlen von Wilson gespielt. Dabei habe ich mein Knie zwar nicht so sehr gespürt, allerdings habe ich jetzt eine Blase am rechten Fuß. Auch mit diesen Sohlen wiegt der Schuh 413 Gramm.

Eins ist sicher, mit dem lila Schuh und den Knöchelunterstützung zieht man neugierige Blicke und Fragen auf sich. Fast jedem fallen die Schuhe auf und es gibt Nachfragen, ob die Unterstützung mit dem Klettverschluss wirklich hilft. Meine Antwort: ja.

Das fünfte Spielen: anderthalb Stunden Training am 11.05.2017. Die Blase am rechen Fuß hat sich erholt. Einen Druckpunkt hatte ich an dieser Stelle auch nicht mehr. Allerdings hatte ich diesmal einen Reibungspunkt am rechten Außenballen durch die kleine Außenverkleidung aus Plastik im Vorderfußbereich. Diese hatte mir schon beim ersten Spielen am linken Fuß Probleme bereitet. Ansonsten kann man mit dem Schuh gut rutschen, auch auf trockenen Plätzen, und man hat ein angenehmes Laufgefühl.

Das sechste Spielen: Punktspiel am 13.05.2017 - Doppel. Diesmal hat nichts gerieben oder gedrückt. Am Ende des Tests hat der Schuh noch einmal durchweg einen positiven Eindruck hinterlassen. Und eins kann sagen, der Wilson Amplifeel ist für mich ein Winner-Schuh. Jedes Doppel ein Erfolg.

Stabilität

super

5

Tragegefühl

der Schuh hat an manchen Stellen gerieben bzw. gedrückt und wirkte durch sein Gewicht auch etwas klobig

3

Dämpfung

sehr gut

5

Belüftung

daran gibt es nichts auszusetze

5

Detailbewertung

Grip

die Sandplatzsohle macht sich bemerkbar; man rutscht nicht weg, bleibt aber auch nicht im Platz stecken

5

Obermaterial

keine Kritikpunkte

5

seitliche Unterstützung

gut, aber die Stützelemente aus Plastik im Vorderfußbereich reiben

3

Dämpfung

bestens

5

Abfederung

sehr gut

5

Fazit

Mit dem Wilson Amplifeel fühlt man sich wohl auf dem Platz. Man hat einen zuverlässigen Schuh, der den Fuß gut stützt und eine gute Dämpfung und Federung besitzt. Man schlüpft in den Schuh rein und fühlt sich erst einmal wohl. Super an dem Schuh ist, dass man die Sohlen herausnehmen kann und seine eigenen Sohlen einlegen kann. Allerdings haben sich während des Spielens immer wieder Druckpunkte an den Füßen entwickelt, die gerieben oder gedrückt haben. Aufgrund des Gewichts, bevorzuge ich weiterhin den Nike Flare (zumindest für die Einzelpartien), auch wenn man hier keine herausnehmbaren Sohlen hat. Aber irgendwie fühlt man sich durch die dünnere Sohle und Unterbau des Nike Flare auch mehr mit dem Sandplatz „verbunden“.

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