Yonex

YONEX VCORE Pro 97

4 4 Sterne Testbericht
von Jonas Krahofer Jonas Krahofer

Einleitung

Für einen aggressiven Grundlinienspieler, welcher, wenn's sein muss auch mal über längere Rallyes geht. ist es sehr wichtig, dass ein Schläger alle Komponenten eines Turnierschlägers mitbringt. Was für mich bedeuted, dass ein Schläger einem ein gutes Gefühl in der Hinsicht Kontrolle gibt. Allerdings sollte er auch nicht zu Kontrollorientiert sein, da es sonst schwer fällt, einen Winner zu spielen. Eines der wichtigsten Punkte, auf die ich achte, wenn ich am Schläger Testen bin, ist die Stabilität. Es ist für mich als Einhänder wichtig, dass der Schläger auch bei höherem Tempo nicht zu flattern beginnt. Persönlich bevorzuge ich Schläger mit einem dünnen Rahmen, da diese tendenziell Kontroll Lastig und Stabil sind. Meistens spiele ich ca.320 gramm schwere Schläger, welche zumeist Grifflastig ausfallen.Der neu Yonex Vcore Pro 97 möchte genau diese Art Spieler bedienen. Ambitionierte Tennisspieler werden großen Gefallen an dem Racket finden. Es soll ein Schläger sein, der Kontrolle und Power gut kombiniert und dabei noch sehr stabil sein soll. Die genauen Stärken und Schwächen des Schlägers könnt ihr im Nachfolgenden Testbericht lesen.

Optischer Eindruck

Optischer Eindruck

Beim Auspacken des Schlägers, fällt sofort das auffällige Design auf. Das Design ist sehr klassisch und eher retro gehalten, was mich allerdings ziemlich anspricht. Das Muster ist sehr aufregend und bei jedem Mal ansehen, fällt einem ein neues Detail auf. MIt der mitgelieferten lilanen Saite wird der Schläger noch auffälliger und ein richtiger Hingucker auf dem Platz. Optisch bekommt der Schläger von mir somit die volle Bewertung. (5 Punkte)

5

Im Spiel

Grundschläge

Durch den um einen Millimeter verbreiterten Rahmen gegenüber dem Vorgänger hat sich auch das Spielgefühl etwas verändert. Während dem Test hatte ich durch einen Freund, welcher das Vorgängermodell spielt, die beiden Schläger sehr gut zu vergleichen. Dabei fiel mir auf, dass das neue Modell etwas stabiler und etwas power lastiger ausfällt. Auffällig war auch, dass ich mir persönlich um einiges leichter getan habe viel Spin und Flugbahn zu spielen, zumindest auf der Vorhand. Auf der Rückhand tat ich mir allerdings vor allem auf hohem Tempo enorm schwer das Tempo mitzugehen und dagegenzuhalten. Durch den doch langsameren Schwung auf meiner Rückhand wurde der Schläger leider immer wieder instabil. Es fühlte sich immer danach an, als ob der Schläger im Treffpunkt kippt. Slice war auch ein wenig unsicher, ich konnte bis zum Schluss nicht richtig kontrollieren, wohin der Ball genau geht. Es fühlte sich definitiv am besten an, wenn ich die Zeit hatte, den Punkt selbst zu diktieren. Wenn der Ball langsam ankommt, kann der Schläger seine stärken ausspielen. Ich habe selten solche Winkel spielen können, wie mit diesem Schläger. Der Sweetspot ist für mich selbst groß genug und es ist noch hervorzuheben, dass er etwas weiter oben ist, als bei anderen Schlägern. (3 Punkte)

3

Volleys

Am Netz spielte der Yonex Vcore Pro 97 seine stärken aus. Er ist sehr gut manövrierbar und auch sehr stabil. Nach den Grundschlägen mit der Rückhand hatte ich ehrlich gesagt bedenken, ob das beim Volley funktionieren wird. Allerdings stellte es sich heraus, wenn man den Schläger in einer Richtung behält und nicht zu viel mit dem Handgelenk macht, dann bleibt er sehr stabil und gibt einem ein sehr gute Gefühl. (5 Punkte).

5

Aufschlag

Beim Aufschlag ging es mir ähnlich wie beim Volley. Der Schläger war sehr stabil und es war einfach möglich Spin auf den Ball zu bekommen. In diesem Fall liegt das wahrscheinlich wieder daran, dass der Ball beim Einwurf keine Geschwindigkeit hat und deshalb ist der Schläger sehr stabil. Es fiel mir sehr leicht gerade, schnelle Aufschläge zu spielen. Ich bekam auch oft das Feedback, dass sich meine Gegner um einiges schwerer getan haben, meine Aufschläge zu retournieren. Was mir persönlich am besten gefallen hat, war der enorme Kick den ich spielen konnte und dadurch sehr wenige Doppelfehler serviert habe. (5 Punkte)

5

Return

Beim Rückschlag fühlte ich mich bis zum Schluss nicht sehr wohl. Das Problem war wiedermal die Stabilität. Der Schläger hat immer geflattert und es hat gewirkt, als ob der Ball den Schläger verändert und nicht umgekehrt. Er gab mir leider kein wirkliches Feedback und ich konnte nie ernsthaft kontrollieren wohin der Ball geht. Ich würde schätzen, dass in ca 5 von 10 Fällen der Ball das gemacht hat was ich wollte :). (3 Punkte)

3

Detailbewertung

Komfort

Meiner Ansicht nach ist der Schläger kein Komfortschläger, allerdings hat er einen angenehmen sitzkomfort. Er ist meiner Ansicht nach nichts für Menschen mit Armproblemen oder Ellenbogenbeschwerden. Wie schon beschrieben ist es ein Turnierschläger und diese haben meistens sowieso einen geringen Komfort, um jegliche Bewegungen vom Ball zu spüren. Trifft man den Ball außerhalb des Sweetspots fängt der Schläger zusätzlich an leicht zu vibrieren. Dies könnte unter Umständen auch zu Atemproblemen bei Menschen mit Vorbelastungen führen. Wobei man auch dazusagen muss, dass Menschen mit Vorbelastungen nicht die Zielgruppe dieses Schlägers sind. (3 Punkte)

3

Kontrolle

Die Kontrolle ist für ein Besaitungsbild von 16x19 sehr gut. Ich spiele derzeit 18x20 nud habe zwar schon einen Unterschied gemerkt, allerdings war dieser nicht so groß wie gedacht. Wie schon beschrieben hatte ich beim Slice keine sehr gute Kontrolle. Auf der Vorhand war es aber wieder sehr gut. Es hängt sehr stark von der Schwunggeschwindigkeit ab. Je schneller der Schwung, desto besser die Kontrolle. (4 Punkte)

4

Spin

Der Spin und die Kontrolle sind für mich zwei Eigenschaften, welche eng zueinander gehören. Umso mehr Spin man spielt, desto sicherer ist der Ball im Feld und desto kontrollierter fühlt es sich auch an. Beim Yonex Vcore Pro 97 ist das auch der Fall. Durch das offene Saitenbett ist es einfach Spin zu generieren und somit fühlt es sich auch sehr kontrollierbar an, sofern der Schwunggeschwindigkeit passt. (5 Punkte)

5

Power

Die Power ist meiner Meinung nach sehr eingeschränkt. Es ist kein power orientiertes Racket und somit nichts für Spieler, welche viele Winner schlagen wollen. Die Power lässt sich selbstverständlich durch weicheres Bespannen verbessern. Dies hat allerdings nichts mit dem Racket zu tun, sondern ist allgemein so. Bedingt durch den dünnen Rahmen lässt der Schläger also wenig Power zu. (3 Punkte)

3

Vorteile/Nachteile zu anderen Rackets

Ich würde in diesem Teil den Schläger mit meinem aktuellen Schläger, dem Head Prestige MP vergleichen. Die beiden Rackets sind sich von den Daten prinzipiell ziemlich ähnlich. Beide haben einen dünnen Rahmen und versuchen kontrollorientierte Schläger sein. Dies versuchen beide aber auf zwei verschiedene Arten. Der Head soll ein Schläger mit wenig Power sein und daher seine Kontrolle zu bekommen. Der Yonex versucht dies mit viel Spin zu lösen. Beide Konzepte haben ihre Vor- und Nachteile. Beim Head ist der Vorteil, die sehr hohe Stabilität und Präzision. Wohingegen der Yonex mit den unglaublich gut spielbaren Winkel Bällen punkten kann. Der Nachteil beim Yonex ist allerdings das komische spielgefühl in der Defensive sowie bei langsamen Schwüngen. Der Nachteil von Head ist die eingeschränkte spin fähigkeit. Den besseren Touch hat man allerdings laut meinem Empfinden beim Head. Dies ist aber geschmacks abhängig. Da muss jeder seinen Favoriten selbst finden.

Fazit

Der Yonex Vcore Pro 97 ist etwas für taktisch kluge, sowie technisch versierte Spieler. Er setzt ein fortgeschrittenes Können voraus, damit er sein volles Potential entfalten kann. Mein Test verlief durchwegs positiv, da ich mich selbst als fortgeschrittenen Spieler bezeichnen würde. Mir selbst fehlt aber wie schon beschrieben etwas die Stabilität in der Rückhand und im Return, weshalb ich auch keinen Umstieg plane. Allerdings ist der neue Yonex Vcore Pro 97 für so manchen Spieler sicherlich sehr gut geeignet.

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